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Dem Darmkrebs von der Schippe springen

Keiner geht gerne zum Arzt, und manche gehen erst mit dem Kopf unter dem Arm. Noch viel weniger ist man dementsprechend motiviert, ganz ohne jegliche Beschwerden zum Arzt zu gehen. Genau das aber ist das Prinzip einer Vorsorgeuntersuchung. Deshalb gilt: Die Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge ist die beste Methode, Darmkrebs zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen.

Darmkrebs ist in der Schweiz die zweithäufigste Krebsart. Sie entwickelt sich über Jahre, ohne dass man zunächst etwas davon bemerkt. Nach einer unglücklichen Mutation wächst aus dem Inneren der Darmwand ein zunächst nur millimetergrosser Polyp in den Darm hinein. Der Polyp wird im Laufe der Zeit immer grösser und kann sich dann nach mehreren Jahren zum Darmkrebs entwickeln. Diese Zeitspanne zwischen dem ersten Sichtbarwerden des Polypen und dem Übergang zum Darmkrebs ermöglicht es – wie bei kaum einem anderen Krebs – rechtzeitig einzugreifen. Mittels Darmspiegelung werden die Polypen gesucht und schmerzlos aus dem Dickdarm entfernt.
Glücklicherweise wachsen diese gefährlichen Polypen fast ausschliesslich im Dickdarm, der mit ca. einem Meter Länge auch noch so freundlich ist, nicht länger als die Endoskope zu sein. Leider ist der Dickdarm aber naturgemäss alles andere als sauber, sodass er am Tag vor der Untersuchung auf nüchternen Magen gründlich mit Abführmitteln durchgespült werden muss, damit man bei der Darmspiegelung überhaupt etwas sehen kann. Wegen der ausgelösten Durchfälle sollte man sich also bei der Vorbereitung zur Darmspiegelung nicht zu weit von sanitären Anlagen entfernen.

Ein magerer Trost beim Trinken der zugegebenermassen nicht sehr schmackhaften Abführmittel mag der Umstand sein, dass es früher mit vier Litern Trinklösung noch viel schlimmer war. Noch viel deutlicher wird der medizinische Fortschritt bei der «Narkose»: Durch das verabreichte starke Schlafmittel bekommt man von der Untersuchung nichts mit. Das Schlafmittel wird in die Blutbahn verabreicht und wirkt schnell, lässt aber auch in seiner Wirkung sehr schnell nach, weil es vom Körper rasch wieder abgebaut wird. Man schläft tief und spürt nichts mehr. Im Gegensatz zu einer konventionellen Vollnarkose atmet man weiterhin selbst ohne künstliche Beatmung. Am Ende der Untersuchung wacht man dann rasch mit klarem Kopf und ohne Übelkeit wieder auf.

Das Wesentliche zur Vorsorge-Darmspiegelung in Kürze:

  • Sie ist die sicherste Methode, Darmkrebs zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen.
  • Empfohlen (und von der Krankenversicherung bezahlt) wird eine erste Vorsorge-Darmspiegelung mit 50 Jahren. Bei Fällen von Polypen oder Darmkrebs bei Blutsverwandten jedoch schon 10 Jahre bevor bei diesen Personen die Erkrankung festgestellt wurde.
  • Falls keine Polypen gefunden werden, reichen weitere Kontrollen alle 10 Jahre.

Haben Sie Fragen? Sie erreichen uns unter gesundheitskompass@spitalaffoltern.ch oder Telefon 044 714 26 68.

Kontaktperson

Dr. med. David Axelos

Dr. med. David Axelos, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

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